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"Sebastian Vettel und Ferrari war kein Formel-1-Missverständnis" - Luca di Montezemolo über die Krise - RTL Online

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03. September 2020 - 16:43 Uhr

Ex-Ferrari-Boss lobt Vettel

Fünf Jahre, 14 Grand-Prix-Siege, zwei Vize-Meisterschaften – aber eben kein WM-Titel. War die Formel-1-Ehe zwischen Sebastian Vettel und Ferrari am Ende nur ein Missverständnis? Ein resolutes "No" kommt vom früheren Scuderia-Boss Luca di Montezemolo. "Nein, absolut nein. Sebastian hat nie Ärger gemacht, immer im Team gearbeitet. Er hat Siege geholt, die andere nicht geholt hätten, in einem Auto, das nicht immer konkurrenzfähig war", sagte der Italiener in einem exklusiven Interview mit RTL in Rom. Im Video verrät Montezemolo, was Vettel bei Ferrari zuletzt das Leben schwer machte.

Montezemolo: "Art der Trennung von Seb gefiel mir überhaupt nicht"

Indirekte Kritik gab's von Montezemolo für Scuderia-Teamchef Mattia Binotto. "Das Timing und die Art der Trennung von Seb haben mit überhaupt nicht gefallen", so der langjährige Ferrari-Präsident: "Überall im Leben stehen Veränderungen an. Aber es geht um die Art und Weise."

Binotto hatte Vettel nach dessen Lesart immer wieder Signale für eine Vertragsverlängerung über 2020 hinaus gesendet. Im Mai verkündete Ferrari dann aber plötzlich die Trennung von Vettel und verpflichtete Carlos Sainz – fast zwei Monate vor dem verspäteten Saisonstart Anfang Juli in Österreich.

Dem viermaligen Weltmeister habe schon länger die unbedingte Unterstützung der Teamführung gefehlt, monierte di Montezemolo. "Sebastian muss sich – wie Michael Schumacher – zuhause fühlen, er braucht – wie Michael – ein Umfeld, das ihn unterstützt, das ihn verteidigt und ihn vor allem schützt. Das war bei Michael mit Jean Todt der Fall und ich habe das zu meinen Anfangszeiten mit Niki Lauda getan."

Ferrari in der Formel 1: "Probleme kamen nach 2014"

Montezemolo äußerte sich auch zur momentanen Krise des Rennstalls aus Maranello. Einige Ursachen der Miseria Rossa reichten bis in sein letztes Jahr als Ferrari-Präsident 2014 zurück, als in der Formel 1 das Zeitalter der Hybrid-Motoren begann.

"2014 haben wir einen sehr hohen Preis gezahlt", sagte der Italiener: "Wir haben die Komplexität des neuen Projekts der Power-Unit unterschätzt. Im Vergleich zu Deutschland gab es auch keine Hybrid-Kultur bei uns in Italien."

An seinen Nachfolgern ließ di Montezemolo kein gutes Haar. "Die Probleme kamen nach 2014, leider. Die Leute, die Ferrari dann geleitet haben, hatten weder Erfahrung in der Formel 1 noch Kompetenz für die Formel 1. Und sie dachten, man könne einfach so (schnippst mit den Fingern, d. Red.) schnell in der Formel 1 gewinnen."

Ein großer Fehler sei etwa gewesen, James Allison (jetzt Technischer Direktor bei Mercedes, d. Red.) ziehen zu lassen, kritisierte Montezemolo. "Ich nenne ihn, könnte aber auch andere nennen. Und dann hat man den Fehler gemacht, sehr gute Techniker aus der Straßenauto-Produktion in die Formel 1 zu überführen. Da sind völlig unterschiedliche Fähigkeiten gefragt."

Scuderia zurück zum Enzo-Credo

Der jetzigen Scuderia-Führung rät Montezemolo zum Credo des großen Enzo Ferrari. "Enzo hat mir immer gesagt, wenn es – ich übertreibe jetzt – den besten Piloten in Guatemala gibt, hole den. Das gleiche gilt auch für die Techniker. Wir müssen die besten Leute verpflichten, um die Performance zu verbessern. Und diese Techniker müssen den jungen Nachwuchskräften unter ihnen helfen, dass sie wachsen können."

Mehr aus dem Interview mit Luca di Montezemolo gibt's anlässlich des 1.000 Formel-1-Rennen von Ferrari beim Grand Prix der Toskana in Mugello – am 12. und 13. September live bei RTL oder online auf TVNOW




September 03, 2020 at 09:09PM
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